Saturday, December 5, 2015

Ulm - Linz

Mittlerweile, seit ca. einem Monat, liegt mein Kajak in einem kleinen Bootshaus am Fluss in der Stadt Galati/Galatz Rumänien.  Die Stadt liegt kurz vor dem Delta, ungefähr 150 Kilometer wären es noch bis ans schwarze Meer. Die letzte Strecke musste ich mir für nächstes Jahr aufheben, denn, wie es so sein sollte, wurde ich in Deutschland dringend gebraucht. Zugern wäre ich noch nach Constanta gefahren, aber der Frühling soll ja auch wunderbar sein. Trotzdem muss ich sagen, dass der Herbst eine sehr tolle Zeit ist die Donau runter zu paddeln. Es ist still, einsam und die Bäume sind bunt.
Aber ich fange erst mal von vorne an, in Ulm, wo ich gestartet bin.
Erst mal muss ich gestehen, dass ich überlegen muss was ich überhaupt schreiben soll. Es soll ja Leute geben die ganze Bücher über so eine Donaufahrt schreiben. Ich hab so ein Buch nie gelesen, und ich frage mich was da alles drinstehen soll? Die Donau ist einfach nur ein langer Fluss, beiderseits gesäumt mit viel Wald und Bäumen (meistens),  unterbrochen durch viele lästige Wehre und Kraftwerke. Das tolle daran war für mich in erster Linie die Tatsche, dass man mit eben diesem Fluss durch halb Europa fahren kann und ab und zu wird die Landschaft ja doch recht interessant. Ja, es wäre wohl gelogen ich hätte nicht viel erlebt und die Fahrt hat mir meistens auch Spass gemacht. Das interessanteste sind wohl die Menschen und Orte entlang des Flusses. Diese hab ich aber grösstenteils ausgelassen, kenne ich doch schon viel von mehreren Reisen durch Osteuropa in der Vergangenheit. Letztendlich freu ich mich aber auf das Meer, denn deswegen hab ich mir ein Kajak gekauft.

In Ulm, wo die Donau schiffbar wird, ging es also los. Hier traf ich noch Volker vom Kanuclub Konstanz-Metternich, der lieber mit dem Fahrrad die Donau entlang fuhr. Zunächst ging es sehr eintönig voran, eine Schleuse nach der Anderen. Diese musste man selbst bedienen, was alleine gar nicht so einfach war.  An einem langen Seil hielt ich mein Kajak fest und sobald das untere Schleusentor offen war musste ich die Schleusenkammer runterklettern und ins Boot hinein. Manchmal hatte ich Glück und vorbeifahrende Radler machten für mich die Schleuserei, so dass ich im Kajak sitzen bleiben konnte. Auch traf ich drei junge Leute in Faltbooten, die ebenso bis zum schwarzen Meer wollten, getroffen hab ich sie aber leider nicht wieder. So ging es weiter bis Donauwörth wo das Niedrigwasser wegen der wochenlangen Trockenheit Stromschnellen entstehen liess und weiter unten, nach der Einmündung des Main-Donau Kanals sogar grosse Schiffe nicht mehr fuhren konnten (auch deshalb, weil einer in der Fahrrinne stecken blieb). Ich wunderte mich schon, warum denn nichts los ist, freute ich mich schon auf den Schiffsverkehr. Ab Regensburg wurde nicht mehr geschleust , sondern gerutscht. Eine geniale Erfindung, diese Bootsrutschen. Im Übrigen war auf dieser Etappe bis Linz eine ziemliche Hitze. Einmal schlug ich mein Zelt auf einem Steindamm auf und bedachte nicht, dass dieser die Hitze speicherte und wie ein Ofen wirkte, so verbrachte ich diese Nacht im Zelt wie in einer Sauna, denn draussen ging es wegen der Mücken nicht. So ging es immer weiter bis Vilshofen wo eine ganze Flotte von Kreuzfahrtschiffen auf besseres Wetter, das heisst Regen, warteten. Bei dem niedrigen Wasserstand konnten auch sie nicht weiter. Einer der Kapitäne war so nett und reichte mir reichlich Whisky mit Cola herunter, danach machten mir die Hitze nichts mehr aus und es ging flott weiter. In Passau mündet dann der weisse und kalte Inn der aus den Bergen kommt, der die Donau zu einem ganz anderen Fluss macht und fast möchte man sagen, die Donau sollte fortan Inn heissen.
In Linz war meine erste Donau-Etappe erst mal zu Ende und ich durfte mein Kajak für ein paar Wochen hier im Club "Donau" lassen. Es war ein ganz schöne Woche mit hohen Temperaturen, guten Anlegemöglichkeiten dank Niedrigwasser, langen Tagen und netten Begegnungen.



Approximately since a month ago my Kayak is stored in a little boathouse in the city of Galati/Galatz in  Romania. This city lies about 150 kilometer away from the huge delta which I explore next Spring. I would have liked to go to Constanta this Fall, but I had to go back to Germany for other things. But Spring should be  a wonderful time to go through the delta and down the coast of Romania and Bulgaria. Still, Autumn is a great time to paddle on the River. It is quiet and the colors of the trees are beautiful.

I have to admit  that I first had to think about what to write. I heard from people who wrote complete books about trips down the river. I was never reading such a book and wonder what they all write about? The Danube is a long and huge river mostly lined with forests and trees on both sides, interrupted by many annoying damns and power plants. The amazing thing is mainly that you can paddle through half of Europe. Still, once in a while you see nice landscapes. And yes, I would lie to say that I haven't experienced much and mostly I had a lot of fun too. 
The most interesting things are the people and places along the river which I already saw times before on my previous trips through Eastern Europe, so I did not bother going ashore a lot to look around. At the end I am looking forward to reach and travel the ocean because thats why I bought my boat years ago.

Well, let me start from the beginning , in Ulm, where I launched my kayak in August and the Danube begins being passable by boat.  First, the river goes quite monotonous eastward, interrupted by many locks which paddlers have to operate by themselves. Most the time I was alone and had to climb down the deep chamber and into the kayak after the lower gate was opened. I had my boat attached to a long rope so I didn't loos it. But sometimes I was lucky and people underway on their bikes helped me operating the locks so I could stay in my kayak. I also met three guys in their folding kayaks planing to do the same trip, trying to reach the ocean, but unfortunately I never saw them again. Further down, after the Main-Donau-Canal joins the river, bigger ships and freighters couldn't move because of extremely  low water level and one of them blocked the whole waterway. It was the lowest water level since many years, it didn't rain enough for weeks and months. I was already wondering why I was alone on the river, and missed the fun which I would have with bigger ships on my way. Since Regensburg I didn't have to use locks anymore, there were boat-slides for small boats and sliding down the first time, I was a little scared using them. An other thing was the heat during this stage to Linz. One time I camped on a dam made out of concrete and didn't realize that it preserved the heat during the night. I felt like in a sauna, couldn't sleep until late. Days later in Vilshofen a whole fleet of cruise ships were waiting for better weather. That means for rain. One of the captains was so kind and brought me plenty of Whisky with Coke and paddling in the heat went a lot easier. In Passau the white colored and cold river Inn joins the Danube. I think the Danube should be called Inn from now on because it brings almost the same amount of water and makes the river to what you expect from the Danube.
In Linz, already in Austria, the first stage had an end. I could leave my boat here for some weeks in the club "Danube". It was a wonderful week with a lot of heat and good weather, long days and nice meetings with people.



Eine der vielen Selbstbedienungsschleusen am Anfang der Tour
One of plenty self operated locks at the beginning of the tour

Noch am Anfang der Tour
Still at the beginning 

Zweiter Camp moskitoverseucht
second camp and a lot of moskitos

Donaudurchbruch Weltenburg
where the Danube first cuts through some mountain near Weltenburg

Niedriger Wasserstand ermöglicht nahezu unbegrenzte Anlandemöglichkeiten
low water level makes landing easy everywhere

3. Camp, eine der Schönsten
very nice 3rd camp

Dieser Damm speichert seine Wärme die ganze Nacht durch
this dam preserved the heat all night long

Eine der praktischen Bootsrutschen
one of the very practical boat slides, a lot of fun too


normalerweise ist da Wasser zwischen den Inseln
normally there is water in-between those islands

wenn nichts anderes vorhanden ist campt man auch schon mal
auf dem Radweg
didn't find anything better then camping on the bike.track

In Österreich ist die Landschaft schon sehr reizvoll
in Austria the landscape looks quite attractive