Monday, December 7, 2015

Linz - Belgrad/Beograd

Wieder zurück in Linz, die Hitze war längst vergangen, kühler und windig war es geworden, freute ich mich schon auf das Bevorstehende. Drei Wochen Zeit um ein bisschen Distanz zu machen. Bis  Belgrad wollte ich eventuell kommen wenn das Wetter mitspielte aber ohne zu hetzen. So ging es dann auch zügig los.  Die Strecke durch Österreich versprach viel, wollte man anderen Paddlern Glauben schenken, und obwohl es durch recht ansprechende Landschaften und vorbei an malerischen Orten ging habe ich mir ein bisschen mehr erwartet. Auch waren so wenige Schiffe unterwegs, dass ich nicht mitschleusen konnte sondern gezwungen war, jede Schleuse zu umtragen. In Wien machte ich für einen Tag Rast, im Donauhort, wie der hiesige Kanu- und Ruderverein heisst. Wirklich sehr nette Leute die ich dort traf, danke an Wolfgang und Walter. Und als man mich fragte warum ich nicht länger in Wien geblieben bin, muss ich sagen, dass es mir dort nicht wirklich gefallen hat, abgesehen davon, dass ich schon ein paar mal dort war. Ich könnte das für fast jede andere Stadt behaupten und irgendwann kommt man zu der Frage was denn eine schöne Stadt ausmacht. Ich finde, es gibt sie schlicht und einfach nicht. Unser modernes, konsumorientiertes, autogeiles und von Hektik geprägtes Leben spiegelt sich in unseren Städten wieder, sie ersticken im Verkehr und sind überfüllt mit Orten des Konsums in denen es Dinge zu kaufen gibt, die man zum wirklichen Leben nicht braucht. Da ist für mich jedes osteuropäisches Dorf im ländlichen Nirgendwo reizvoller, auch wenn sie nicht all die tollen Museen, Denkmäler, Bauwerke und Paläste beherbergen.
So ging es also weiter, an Bratislava vorbei und zu den, für eine lange Zeit, letzten zwei Staustufen Cunovo und Dunakiliti. Beide sind zu umtragen, Bei der Ersteren fährt man am besten ein paar Meter in den Kanal hinein, der ja für Sportboote gesperrt ist, und umträgt sein Boot an der ersten Rampe, gleich nach dem Museum, denn die Bootsrutsche war defekt und nicht zu benützen. Irgendwie war ich froh für ein paar Wochen nicht mehr umtragen zu müssen aber auch etwas wehmütig zugleich, sind doch Schleusen und Wehre fester Bestandteil einer jeden Donaufahrt, jedenfalls bisher. 
Ein paar Tage später war ich in Budapest angelangt, das heisst, kurz davor, denn einen Kajak- oder Ruderverein, in dem ich übernachten konnte, war nirgends zu finden. Doch am nächsten Morgen kam Robert während  seiner täglichen Übungsfahrt an meinem Lager vorbei und bot mir an, mein Boot in seinem Club zu lassen, um einkaufen gehen zu können.    Zum Schluss fuhren wir gemeinsam in seinem Auto und unterhielten uns noch bei einem Bier. Das nenne ich mal grosszügig, ich danke Dir, Robert. Noch am selben Tag wollte ich durch die Stadt, auch als starker Gegenwind und unangenehme Welle die Fahrt etwas mühsam machte. Und ich muss zugeben, die Kulisse Budapests an der Donau ist schon ziemlich beeindruckend. 
Nach ein paar Tagen Einsamkeit aber auch Eintönigkeit kam bald, wovor mich schon einige Kanufahrer gewarnt haben: Die Einreise nach Serbien. Erst mal ausklarieren aus Ungarn, obwohl ich gar nicht einklariert habe, aber nun gut, befolgte ich also die Empfehlungen der Anderen. Die im Führer stehende Stelle zum ausklarieren war falsch, das ist die Polizeistation. Worauf die Polizisten ihren Spass daran hatten mich wieder zwei Kilometer flussaufwärts zu schleppen, ich aber Mühe hatte mein Kajak hinterher zu ziehen. Nun gut, beim Zoll angekommen ging die Prozedur noch einigermaßen problemlos, aber ich war schon etwas spät dran, also schnell weiter nach Bezdan, dem vermeintlichen Ort in Serbien wo ich mich melden sollte. Dort am frühen Abend angekommen fühlte sich niemand zuständig, hier könnten nur grosse Schiffe klarieren und ich müsse weiter nach Apatin. Das war für mich an diesem Tag nicht zu schaffen und so campierte ich eine Nacht wohl illegal auf serbischen Boden und zu allem Überfluss kam noch die kroatische Border Patrol und machte mir klar, dass ich auf keinem Fall ans andere Ufer darf... na dann gute Nacht! 
Am nächsten Tag dann, ohne Frühstück und im Morgengrauen, man sollte mich ja nicht erwischen, fuhr ich nach Apatin. Doch inzwischen war Sonntag geworden und alle Behörden zu. Zum Glück gab es Milan und seine Crew von der Marina. Die waren super freundlich und hilfsbereit und begleiteten mich zu  allen Stellen zu denen ich gehen musste am darauffolgenden Montag. Mit allen Papieren in der Hand und serbischer Flagge am Boot ging es recht interessant weiter nach Belgrad. 
Also, für diejenigen die ausserhalb der TID nach Serbien wollen: Werktags sehr früh in Mohacs ausklarieren, und in einem Schwung nach Apatin, um dort Zeit zu haben noch am selben Tag ordnungsgemäss einzuklarieren.
Ich hatte also mein diesjähriges Ziel eigentlich erreicht, doch in den letzten Tage kam mir immer stärker in den Sinn, dass ich nach der Arbeit wieder komme und noch ein ganzes Stück drauflege. So war ich einige Stunden damit beschäftigt einen geeigneten Platz für mein Boot zu finden. Ja, das kommt davon wenn man sich nicht vorher erkundigt und dann vor Ort suchen muss. Aber die Serben sind ja ein ausgesprochen hilfreiches Volk und so fand ich letztendlich einen sehr guten Platz wo ich mein Kajak für drei Wochen unterbekam. Danke an Dusan, dem Trainer der Jugendabteilung des Clubs Partizan für die Hilfe, grossartig! Er hat mich noch gebeten rundzufragen : Wenn jemand ein Ruderboot zu Hause liegen hat das er nicht mehr braucht, die Leute vom Partizan könnten es dringend gebrauchen und niemanden vergönn ich es so sehr wie diesen Leuten!




Coming back to Linz, the heat was long gone, cool and windy weather instead, I was looking forward to the upcoming part I was awaiting. Three weeks of paddling in front of me and I wanted to make some distance without hurrying, possibly Belgrade if the weather allows. I didn't stay long in Linz, buying groceries and on to my trip. The part in Austria supposed to be beautiful what people told me, but I expected more even if there were nice stretches and charming little towns on my way.  Because only very few ships were under way, with wich I could have gone down the locks, I had to carry my boat around all of those. Arriving in Vienna I rested for one day, staying in the rowing-club "Donauhort" it was called. Nice people there, thanks to Wolfgang and Walter from the Club.
And when I was asked why I didn't stay longer in Vienna, I had to say that I didn't like it much, besides that I have been there a couple of times before. I could say this for almost every bigger city I have been and finally you come to the question what a beautiful city actually is. As simple as it is, I believe there is none. Our modern, consume-oriented, extremely car-supporting and hectic life is found and reflected again in our cities. They are overloaded with traffic and places of consumerism where people find their happiness in buying things the would not need for a true and simple life.  More charming for me are small towns in rural Nowhere anywhere in eastern Europe even they don't have all the amazing monuments, museums and buildings. Anyway, just my thoughts...
So I went on further, passing Bratislava and towards two last  obstacles for a longer time, the locks and dams of Cunovo and Dunakiliti. At both of them you have to carry around your boat. For the first one it is best you continue a couple of meters into the usually for small boats closed canal, towards the ramp right after the museum, because the extra for small boats build boat-slide was damaged.
I was kind of glad that all this carrying around was over for some weeks but also remembered melancholically  that this is a main part of any trip down the danube also. At least until here.
A few days later I arrived in Budapest, that means a little bit before, because I haven't found any place or club where I could have camped or leave my boat for a while . But the next morning Robert found me on my campsite with his kayak exercising and offered me to stay in his little kayak-club I have not seen the day before. I wanted to buy groceries and after a shower we both went to the supermarket in his car. How nice and generous, thank you Robert also for the gifts and beer!
Still the same day, I wanted to go through Budapest, even strong winds from the front and uncomfortable waves made my paddling difficult. And I have to say that the scenery of Budapest is really impressive, the most beautiful along the entire Danube I think. 
After some days of loneliness but dullness too soon came, what other paddlers warned me for: to check into Serbia. It would have been best if I had informed myself before the trip, I could have avoided many things. First checking out of Hungary in Mohacs, even I didn't check in, well what's the matter, I landed on the wrong place, it was the police station, so they towed me to the right place two kilometers upstream. It was fun for them, but not for me. All the paperwork went easy there but it was late in the day. I was told to go into Serbia to Bezdan , could not stay in Hungary anymore, and arriving there nobody felt they had to do anything for me, I should go to Apatin where small boats do their paperwork, here is only for big ships, they told me. But It was late and I couldn't make the distance anymore and camped illegally in Serbia for one night. And having not enough, the Croatian Border Police came and told me insistent not to even think about going to the other shore! Ahh well.
So I woke up early in the morning and moved without breakfast, because I was not supposed to be here. After I arrived in Apatin it was already Sunday and everything was closed. But fortunately there was Milan and his crew from the Marina who helped me a lot, going to all places, translating and so forth... thank you very much. With all the paperwork done and new Serbian Flag on my boat I continued to Belgrade on an interesting part of the Danube.
So, for all those, who do the same trip outside of the TID (Tour Danubien International): Get up early in the morning in Mohacs on a working day  and go to Apatin quick so you have time to do all the paperwork in one day.
I have reached my goal so far for this year, but I was thinking of continuing, after going back for work. So I needed a place to leave my boat for a certain time. Unfortunately I had to look around for some hours for a suitable place and was upset that I haven't done the looking at home in the internet. But I finally found a very good place, thanks to the Serbian people who asked around a lot for me, and Dusan,  from the rowing-club Partizan. He was so kind to let me stay here for two nights and the boat was not a problem to leave here for some weeks. Thank you also Dusan for your Help! He told me to make a call-around, if someone has a rowing boat which is not needed anymore, Club Partizan can use them for sure. I would be glad if they find some, they deserve it really.




Kanu Club "Donau" in Linz

Die Donau in Österreich
The Danube in Austria

Schloss Schönbühel am Eingang der Wachau
Castle Schönbühel at the beginning of Wachau

Nahe Krems
near Krems

Kanuclub "Donauhort" Wien
Canoe-Club "Donauhort" Vienna

kurz vor Wien
approaching Vienna



schöner Platz in der Slowakei
nice place in Slovakia

das letzte mal umtragen für eine lange Zeit,
Steinwehr Dunakiliti, sehr schöner Platz zum verweilen
carrying my kayak around a dam for a long time
beatiful place to rest and relax


Esztergom/Hungary/Ungarn

Kühe am Strand–ja, ich bin in Osteuropa angelangt
cows on the beach–yes, I arrived in eastern Europe

neue Brücke für Novi Sad, sie wird nach Fertigstellung
einfach über den Fluss geschoben
the new bridge for Novi Sad will be slide over the river after completion

warten in der Marina von Apatin bis die Behörden aufmachen
waiting for the customs and police to open in Apatin, Serbia


Der einzige Leuchtturm den ich an der Donau gesehen habe
the only lighthouse I saw along the entire Danube


Ruderverein Partizan, Belgrad
rowing-club Partizan, Belgrade