Wenn mich jemand fragt, wo es denn am schönsten war, antwortete ich fast automatisch mit Griechenland und den schwedischen Schären. Die Erlebnisse dort waren dermassen intensiv und beeindruckend, dass mir dann erst mal nichts mehr einfiel. Das mag im Falle Griechenlands an den grossen Überfahrten von Insel zu Insel, den unberührten Landschaften, dem mediterranen Flair aber ohne viel Touristen gelegen haben, ich kann es mir auch nicht ganz erklären. Das wird dann aber allen anderen Regionen ungerecht, vor allem der Nordküste Spaniens, welche ich jetzt definitiv dazuzählen muss.
Aber zuerst war die Nordwest Ecke Spaniens zu umrunden, von Finisterre bis Ribadeo würde ich sie einteilen, bevor ich von Nordküste sprechen kann. Und die hatte es in sich. Es war bisher das anspruchsvollste Revier für mich, und verdrängte die Überquerung von Mykonos nach Ikaria (Griechenland) von meiner ganz persönlichen Liste als Nummer eins. Das Wetter war hier sehr wechselhaft und stärkere Winde zwangen mich zu kleineren Pausen. Das Anstrengende an diesem Abschnitt waren an vielen Stellen die Wellen, die an der fast durchgehenden, nur von zahlreichen Buchten unterbrochenen, Steilküste reflektierten und ein Chaos und Wirrwarr an sich kreuzenden, steil aufbäumenden Wellen anrichtete. Nicht selten kam ich hier an mein persönliches Limit, wobei man auch sagen muss, dass ich solche Bedingungen auf meiner bisherigen Route noch nie hatte, ich mich deshalb als unerfahren einstufen muss, und auch mein Kajak für solche Unternehmungen nicht konzipiert wurde.
Erleichtert und mit meiner Leistung zufrieden, erreichte ich Ribadeo. Eine recht nette Bucht, in der ich erst mal für ein paar Tage Pause machte. Hier waren Ebbe und Flut schon so präsent, dass ich beschlossen habe, mein An- und Ablegen genau zu planen, nachdem ich hier feststellen musste, dass das Meer eines Morgens auf einmal weg war.
Der weitere Verlauf der Strecke führte mich geradeaus ostwärts, an traumhaft schöner Küste entlang, die geprägt war von zahlreichen versteckten Buchten, die Kantabrischen Berge mit den Picos de Europa immer im Hintergrund. Manchmal fühlte ich mich so, als ob ich an einem Werbeplakat der Tourismusbranche vorbeifuhr, auf jeden Fall sehr beindruckend. Bilder sagen hier mehr aus als jede Beschreibung.
In Hondarribia angekommen, Freunde hatten mich noch auf ihr Boot eingeladen wo ich übernachten durfte, war die Umrundung der iberischen Halbinsel komplett. Das musste erst mal gefeiert werden. Die restliche Strecke nach Mimizan Plage war dann wieder eher unspektakulär. Hier in Mimizan darf ich mein Kajak auf privatem Grund überwintern, und bin den Leuten, die das möglich gemacht haben sehr dankbar dafür.
When someone asks me where it was most beautiful, I almost automatically answer Greece and the Swedish archipelago. The experiences there were so intense and impressive that I couldn't think of anything else. In the case of Greece, that may have been due to the long crossings from island to island, the untouched landscapes, the Mediterranean flair but without many tourists; I can't quite explain it. But that would be unfair to all the other regions, especially the north coast of Spain, which I now definitely have to include.
But first I had to go around the north-west corner of Spain; I would divide it from Finisterre to Ribadeo before I can talk about the north coast. And that was quite challenging. It was the most challenging area for me so far, and pushed the crossing from Mykonos to Ikaria (Greece) off my personal list as number one. The weather here was often changeable and stronger winds forced me to take short breaks. The most strenuous part of this section was the waves in many places, which reflected off the almost continuous cliffs, interrupted only by numerous bays, and caused chaos and confusion with crossing, steeply rising waves. I often reached my personal limit here, although I must also say that I have never had such conditions on my previous route, so I must classify myself as inexperienced, and my kayak was not designed for such ventures.
Relieved and satisfied with my performance, I reached Ribadeo. A pretty nice bay where I took a break for a few days. Here the tides were so present that I decided to plan my arrival and departure from beaches more carefully after I discovered that the sea had suddenly disappeared one morning.
The rest of the route took me straight eastwards, along a stunningly beautiful coast, which was characterized by numerous hidden bays, with the Cantabrian Mountains and the Picos de Europa always in the background. Sometimes I felt like I was driving past a tourism advertising poster, and it was definitely very impressive. Pictures say more than any description.
When I arrived in Hondarribia, friends invited me onto their boat where I could spend the night, and the circumnavigation of the Iberian peninsula was complete. That was something to celebrate. The rest of the route to Mimizan Plage was rather unspectacular. Here in Mimizan I can leave my kayak on private property over the winter, and I am very grateful to the people who made that possible.