Hier in Portugal eine grosse Distanz nach Norden zu paddeln, stellte für mich auf dieser Europa Umrundung was ganz Besonderes dar. Es hiess, in eine Richtung zu paddeln, in der all die anspruchsvollen Reviere auf mich warten, die Ausgesetztheit, die Wildnis, die unendliche Weite des Atlantiks spüren, irgendwo da ganz im Norden. Und dieses Norden hatte jetzt angefangen Realität zu werden, endlich, obwohl ich hier noch ganz im Süden, am Anfang war, und es waren ganz wundervolle, beglückende Gedanken.
Die Südliche Küste Portugals war wunderschön, ich habe auf meiner Instagram Seite ein Video veröffentlicht, welches die ganze Schönheit dieser Gegend zeigt. Es waren lange Tage die ich unterwegs war. Das Wetter gestaltete sich meist gut, dennoch musste ich mir, wegen der immer vorhandenen Wellen, und der unerwartet steilen Strände die nicht aufhören wollten, auch immer einen geschützten Bereich suchen um anzulanden. Dieser Umstand hatte zur Folge, dass ich nicht wie üblich Pausen an Stränden machte, sondern den ganzen Tag im Kajak blieb. Nördlich von Nazare wurde es dann extrem, als ich vier Tage lang jeweils 60-70 Kilometer paddeln musste um einen geschützten Bereich zu finden.
Kontakte und Begegnungen zu anderen Menschen hatte ich hier an der Westküste Portugals nur wenige. Eine Ausnahme bildete die Zeit als ich um Lissabon herum unterwegs war. Ich brauchte neue Ausrüstung, kaufte meine Action-Cam, und schaute mir die Gegend an. Das Zelt am Strand aufzuschlagen kam nicht in Frage, so blieb nur die Jugendherberge, welche ich lange in Erinnerung behalten werde, im negativen Sinne. Einmal liess ich mein Kajak in einer Marina und schlief in einer Kirche. In Nazare, wartend auf weniger Gegenwind, der übrigens dauernd mehr oder weniger präsent war (es ist keine gute Idee, im Sommer die iberische Halbinsel in nördliche Richtung zu paddeln), lernte ich liebe Menschen kennen. Nazare war auch nicht nur wegen seiner Berühmtheit was Besonderes, sondern auch weil hier in der Marina ein sehr bekannter Katamaran (Commodore Explorer/Warta Polpharma, schnellste Weltumsegelung 1993) leider verkommt, vor sich hin rottet, unter dem ich, und das konnte ich mir nicht entgehen lassen, campte.
Nach jedem anstrengenden und eher monotonen Streckenabschnitt kommt auch wieder eine Gegend, die einfach nur perfekt zum paddeln ist. Das westliche Galizien, wieder in Spanien, ist definitiv ein Weltklasse-Revier für Paddler. Unzählige Buchten und geschützte Strände liessen mich viele Tage verweilen. Die Landschaft erinnerte mich eher an Mitteleuropa, als an das typische Bild spanischer Küsten. Viele nette menschliche Begegnungen hier erfahren und Kulturstätten des keltischen Erbes besichtigt. Eine wirklich wundervolle Zeit hier, die mit dem Erreichen von Finisterre (Ende der Welt) ein Ende nahm.
Paddling a long distance north here in Portugal was something very special for me on this trip around Europe. It meant paddling in a direction where all the challenging areas were waiting for me, feeling the exposure, the wilderness, the endless expanse of the Atlantic, somewhere in the far north. And this North had now started to become a reality, finally, even though I was still in the far south, at the beginning, and they were wonderful, blissful thoughts.
The southern coast of Portugal was beautiful, I published a video on my Instagram page that shows all the beauty of this area. I was on the water for long days. The weather was mostly good, but because of the ever-present waves and the unexpectedly steep beaches that didn't seem to want to end, I always had to look for a sheltered area to land. This meant that I didn't take breaks on beaches as usual, but stayed in the kayak all day. Things got extreme north of Nazare when I had to paddle 60-70 kilometers each day for four days to find a sheltered area.
I had very few contacts and encounters with other people here on the west coast of Portugal. One exception was the time when I was traveling around Lisbon. I needed new equipment, bought my action cam, and looked around the area. Putting up the tent on the beach was out of the question, so the only option was the youth hostel, which I will remember for a long time, in a negative sense. Once I left my kayak in a marina and slept in a church. In Nazare, waiting for less headwind, which was more or less constantly present (it's not a good idea to paddle north along the Iberian peninsula in summer), I met some lovely people. Nazare was special not only because of its fame, but also because of a very well known catamaran (Commodore Explorer/Warta Polpharma, fastest circumnavigation of the world in 1993) which is unfortunately decaying and rotting away in the marina, and I couldn't miss it by camping under it.
After every strenuous and rather monotonous stretch of the route, there is another area that is simply perfect for paddling. Western Galicia, back in Spain, is definitely a world-class area for paddlers. Countless bays and sheltered beaches made me stay for many days. The landscape reminded me more of Central Europe than the typical image of Spanish coasts. I had many nice human encounters here and visited cultural sites of Celtic heritage. A really wonderful time here, which came to an end when I reached Finisterre ( which means end of the world).