Friday, December 23, 2016

Griechische Inselwunderwelt / Greek's magic world of islands

Mit dem Flieger ging es nach drei Wochen wieder zurück nach Mykonos und weiter mit der Fähre nach Tinos. Es war fast Ende August geworden und die Statistik sagt ja, dass es zu dieser Jahreszeit weniger Wind geben soll. Dem war aber leider nicht ganz so. Wieder musste ich auf bessere Bedingungen warten und die Wettervorhersage täglich neu einsehen. Und es brauchte einige Tage bis sich der Wind soweit gelegt hatte um weiter nach Mykonos zu fahren. Ich setzte mir ein Limit von 5 Windstärken um wenigstens die knapp 20 Kilometer hinüber auf die wohl bekannteste Insel der Kykladen zu wagen. Nach sechs Tagen war es dann endlich soweit und es ging weiter. Vielleicht kann ich behaupten, dass Mykonos so etwas wie das Monaco der griechischen Inselwelt darstellt. In manchen Bereichen jedenfalls. So kann man hier vermehrt Boote und Yachten sehen, die den eher wohlhabenderen Leuten vorbehalten bleibt. Das ist aber ganz nach meinem Geschmack, es macht mir Spass um solche Schiffchen herum zu fahren und von einer Perspektive zu sehen die nur mir vorbehalten bleibt. Ansonsten hat Mykonos nicht viel zu bieten. Der Verkehr und Lärm sind unerträglich, schönere Orte gibt es anderswo, ganz zu schweigen von der Landschaft. Mir ist es ein Rätsel, warum die Insel so beliebt ist. Egal. Ich fuhr erst mal um sie herum und schlug mein Zelt am letzten Strand auf, den diese Insel zu bieten hat. Es ist auch der Einzige der noch ohne Hotelanlage und Liegestühle ausgekommen ist. Herrlich. 
Da ich hier kein Internet hatte, konnte ich nur schätzen wie das Wetter morgen war. Ich glaubte es sollte sich nicht viel verändern, so um die 4 Windstärken. Für eine Überfahrt nach Ikaria durchaus machbar aber auch anstrengend, bedenkt man die Dünung die der Wind der vergangenen Tage so geschaffen hat. Ich musste es wagen, denn keinen Tag mehr wollte ich hier bleiben, auf einer Insel die für mich nicht viel zu bieten hat. In der Tat wurde es meine anstrengendste Überfahrt meiner gesamten Tour. Die Dünung hatte ich unterschätzt und der Wind frischte zwischenzeitlich auch mal auf 5 bis 6 Bft. auf, und das auf eine Distanz von 50 Kilometern. Oft brachen Wellen über mich und mein Boot herüber und ich kann froh sein diese Situation schon entlang der Küste Evia's trainiert zu haben.  Es sollte vielleicht besser bei mir bleiben wie ich mich unterwegs oft gefühlt habe. Die letzten 20 Kilometer waren dann auch die anstrengendsten, obwohl der Wind schwächer wurde, je näher ich an Ikaria herankam. Hier gibt es gleich an der Südwestspitze einen winzigen steinigen Strand mit uralter Kapelle an dem ich erschöpft gelandet war. 
Nach 2 Tagen Pause hier und einigen Wanderungen in die wundervolle Bergwelt, ging es weiter. Nicht sehr viel weiter, bis nach Karkinagri, dem ersten Dorf, denn erneute Böen so stark wie auf Tinos, (ich verfluche diesen Wind inzwischen, warum kann nicht einfach mal normales Wetter sein) machten ein Weiterkommen unmöglich. Doch nicht nur das, ich hatte grösste Mühe überhaupt an Land zu kommen. Mein Boot wollte nicht in den Wind, ich trieb immer weiter hinaus und musste warten bis eine kurze Windpause mir das Drehen in den Wind ermöglichte. Noch wusste ich nicht, dass dies nicht die stärksten Böen waren die ich auf See erleben musste. 
Zum Glück aber war ich auf Ikaria, der wohl schönsten Insel bisher, in einem kleinen Dorf mit freundlichen Menschen , herrlichster Natur im südwestlichen Teil Ikarias, vom Tourismus verschont. Hier blieb ich 4 Tage lang. Feigen, Kaktusfrüchte und Carob waren erntereif und in Massen da. Keiner wollte sie haben, ich fragte mich warum. Eine grandiose Bergwelt, einsam und unzugänglich, hier traf ich einen Mann mit seiner Tochter  der vor vielen Jahren in die USA ausgewandert und zufällig an diesem Tag das erste mal wieder da war. Er zeigte mir seine völlig intakte Hütte mit Ziegenställen und Olivenpresse versteckt im Pinienwald. Er konnte es selbst nicht glauben dass alles noch so intakt war. Eine schöne und interessante Begegnung.
Der Wind legte sich ein wenig und ich konnte schliesslich weiter Richtung Osten fahren. Ich hatte keinen Grund noch öfter hier auf Ikaria anzulegen, das Beste hatte ich gesehen. Noch am selben Tag fuhr ich hinüber nach Fourni, ich habe viel Zeit in Tinos und Ikaria verbracht und wollte jetzt nach Süden vorankommen. 
Die Strecke nach Rhodos entnehmt ihr bitte der Karte. Es war die Fahrt durch eine schöne und wenig besuchte Inselwelt. Kaum mehr Wind hier, kein Warten, sogar Regen war mal dabei. Es sind die Inseln die am weitesten weg vom Festland liegen, und das merkt man. 
Auch die Überfahrt von Rhodos nach Saria und Karpathos verlief eher unspektakulär ohne viel Wind (der aber noch kommen sollte) , dafür war ich gesundheitlich etwas angeschlagen, vielleicht lag es an der Ernährung oder der vielen Paddelei ohne nennenswerten Pausen die letzten Tage. Saria und Karpathos  sind ebenfalls herrliche Inseln, die Fahrt entlang der Ost-Küste war eine der schönsten die ich in Griechenland erlebt habe. 
Vor meiner letzten grossen Überfahrt dieses Jahr, von Kassos nach Kreta, wollte ich ausgeruht sein und gute Wetterbedingungen haben. Fast habe ich mich gewöhnt an mässige Winde die ich in den letzten Tagen seit Ikaria hatte. Dies blieb nicht so und war deswegen gar nicht abgeneigt ein paar Tage nahe der Hauptstadt Karpathos zu campieren. 
Die Wettervorhersagen sagten nichts Eindeutiges. Eine sagte eher schwache Winde voraus, die Andere schon viel mehr Wind. Ich habe mich gewöhnt daran nicht Bescheid zu wissen. Vielleicht hatte ich auf der Überfahrt von Rhodos nach Saria einfach nur Glück gehabt, denn diese Passage gilt eigentlich als die windreichste in der Ägäis. 
Den Wind bekam ich dann aber auf der Fahrt nach Kassos zu spüren, ganz unerwartet und in einer Stärke, die ich nie vergessen werde. Ich überlegte mir noch an der Südseite von Karpathos , wo ich an einer Kite - Schule kurz  Pause machte, ob ich weiterfahren  oder eine weitere Nacht hier bleiben sollte. Da ich aber nicht zu lange warten, und auch einen angeblichen Schwachwind- Tag für die Fahrt nach Kreta nutzen wollte, fuhr ich einfach weiter. Den Seegang in der Passage nach Kassos konnte ich noch gut meistern, die Distanz war ja auch nicht so gross, aber je näher ich an die Insel herankam desto heftiger wurden die Böen.  Was nun passierte ist kaum zu beschreiben. Ich sah sie schon von Weitem kommen.  50 Meter vor mir, dann 20 Meter und schliesslich war ich mittendrin in diesen Extrem-Böen. An paddeln war nicht mehr zu denken. Ich konnte gerade noch zusehen, dass es mir das Paddel nicht aus der Hand riss und ich mein Boot im Wind halten konnte. Ich musste irgendwie an die 200 Meter entfernte Küste kommen, egal was da ist. Zum Glück war da ein winziges Stück Steinstrand, umrahmt von steilen Felswänden, auf dem ich mich retten konnte.  
Ich war ein wenig müde von diesen andauernd ungünstigen Wetterbedingungen. Jeder sagte mir, der September sei normalerweise ein guter Monat, mit mässigen Winden, aber leider nicht für mich.
Die Fahrt nach Kreta verlief meist ruhig, die Vorhersage hat diesmal gestimmt, jedoch kamen mir die 70 Kilometer vor als wären es 100 gewesen. Eigentlich Zeit, hier in die Winterpause zu gehen, und  im Frühjahr weiter zu paddeln, bei hoffentlich besseren Bedingungen. 
Ich hoffe ihr seid wieder dabei wenn es nächstes Jahr weiter geht. 



After three weeks staying in Germany for work, I went back to Mykonos and further to Tinos with the ferry. It was almost the end of August and the statistics are saying that in this time of the year the windspeed drops usually quite a lot. Unfortunately not for me. Again I had to wait for less wind, and I was checking the weather-forecast frequently. I set myself a limit of 5 Beaufort for the 20 kilometer over to Mykonos, which is known as the island of wealthier people, nightlife and big yachts; in some parts at least. After 6 days the wind dropped a bit and I started onto my last leg of this year. 
I enjoy paddling through harbors very much. Especially if there are big yachts, watching them from a perspective only I can see. Otherwise for me, Mykonos, had not much to offer.  Traffic and noise are bothering tremendously, beautiful towns lie somewhere else and more charming landscapes anyway. It is a mystery to my, why Mykonos is so popular to many. Anyway, I was going around the island and setup my camp on the last beach I could find which is also the only one without hotels and other facilities for tourists. Wonderful.
Because I had no Internet here I could only guess how the weather was going to be tomorrow. I remembered that it didn't change much, like 4 Beaufort. For crossing over to Ikaria good but can be exhausting too, thinking about the waves created from the winds of the last days. I had to take that risk if I didn't want to stay here longer, on an island which has not much to offer for me. It was indeed the most exhausting crossing on the entire tour. The waves I had underestimated, and the windspeed picked up to 5 and 6 Bft. in the middle of this 50 kilometer - passage. Often, waves were breaking over me and my boat, and I was glad that I had experienced and trained this conditions near Evia's coast before. Maybe I should keep certain feelings and worries  to myself,  while I was going over to Ikaria.
The last 20 kilometers were the most tiring, even when the wind calmed down the closer I got to Ikaria. There is a stony and tiny beach with a very old little chapel on the southwesterly point I landed happily.
After a break of two days and some hikes into the nearby mountains I went further, but not much. Until the first little town called Karkinagri, because again strong gusts like I saw on Tinos were torturing me. (Damn it, why can't there be normal weather some times for me?) But not only that. They were so strong that I had difficulties reaching the shore. I couldn't turn my kayak into the wind and was drifting further away from shore until I finally managed it to land. I didn't know that this was not the worst I had to go through.
Fortunately I was on Ikaria to most beautiful of all the islands I have been before, and in a small town, where I was welcomed and all the marvelous  nature around in a place still untouched by tourism. I stayed four days here. Wild fruits were ripe and weren't gathered by the people here, I wonder why? Terrific mountains, lonely and inaccessible where I met a man with his daughter  who migrated to the US many years ago. He came back to see how his cabin, olive oil-factory and goat-stable were doing after such a long time, but all in very good shape here.
Since the wind was not so strong anymore, it was time to leave this place. There was no reason to see much more of this island, have I seen the best already here in the southwest. The same day I crossed over to Fourni into the next archipelago called Dodekanissa.
Please see the map for the route to Rhodes. I was going through a little visited corner of the greek island, farthest away from the mainland. Much less wind here, no waiting for better conditions even some rain I had.
The passage from Rhodes to Saria and Karpathos went more or less unspectacular, without much wind but I started to have some health issues. Maybe it was the diet or eating not enough or making not enough breaks, I don't know. Saria and Karpathos are wonderful islands and paddling along the east coast was the most beautiful stretch I have done here in southern Greece.
Before doing the last big passage this year, going from Kassos to Crete I wanted to be in good shape, rested and strong enough. I almost got used to gentle winds since I left Ikaria but it didn't stay like this. Thats why I took the chance to camp near the main town of Karpathos for a week to see the surroundings and do some hikes and eat well.
The different weather forecasts  didn't predict the same and I almost got used to not knowing the exact situation. Maybe I was just lucky going onto the passage from Rhodes to Saria because usually this one is the windiest in the whole Aegean Sea.
But the wind came on the passage to Kassos, suddenly and in a strength I will not forget. Making a little break near a Kite rental place on the southern shore of Karpathos  I was wondering if I should cross or stay an other night here on the beach. But I didn't want to wait much longer because on the next day less wind was predicted, I should use for going to Crete. So I just continued over to Kassos, the sea - conditions were still manageable for me, the distance was not too big. Until I got closer to the shore, gusts became stronger and stronger. What happened now is hard to describe. I saw them coming from far, then 50 meters then 20 meter in front of me, before they hit me with all their strength. There was no paddling anymore, just fighting not to loose the paddle, controlling the boat  and staying inside the wind direction . Somehow I had to go to shore, no matter what was there. Luckily there was a tiny stone beach surrounded by high cliffs I was able to rescue myself. 
I was tired of all this unfortunate conditions I had to go through. Everybody told me that September is usually more calm, but not for me obviously.
Going to Crete was ok then, prediction was right,  Thank God! But 70 kilometers appeared like 100! It was time for me to have a break, leaving my boat somewhere here on Crete for the winter and continue next spring in relaxing conditions, I hope.
I would be glad if you come back next year when I return to marvelous  Greece!




In der Marina von Mykonos, ich liebe es!
In the marina of Mykonos, I enjoy it very much


Mykonos Stadt mit Hafen
Town of Mykonos with harbor 


Schöne Boote gab es hier sehr viele
Beautiful boats were plenty here



Der einzig einsame Strand auf Mykonos, ganz im Südosten
The only lonely beach of Mykonos,  southeast of the island


Der kleine steinige aber herrliche Strand mit Kapelle, am Südwestende der Insel Ikaria
The little stony but wonderful beach with chapel, southwest of Ikaria


Folgende Bilder: Wanderung in die Berge von diesem kleinen Strand aus.
following pictures: hike into the mountains from the little beach










Kleines selbstgemachtes Auslegerkanu im Hafen von Karkinagri
small wooden self-made Canoe, harbor of Karkinagri


Folgende Bilder: Landschaft, Berge und Küste  im Südwestteil von Ikaria die Ruhe und Frieden ausstrahlen. Ich empfand es als traumhaft schön hier.
Following pictures: Landscapes, mountains and coast in the southwest-part of Ikaria. Beautiful, peaceful , tranquil ...












Die meisten verlassenen Hütten sind noch in guter Verfassung
most abandoned buildings are still in good shape





Fourni in der Distanz
Fourni in the distance


Kapelle auf Lipsi / chapel on Lipsi


Leros


Windmühlen auf Leros / windmills on Leros 


Nahe Kalimnos / near Kalimnos


Passage nach Kalimnos
passage to Kalimnos



Nächste 5 Bilder: Kos
next 5 pictures: Kos


Blick zurück nach Kalimnos
view back to Kalimnos





Geologie Tilos / geology Tilos



Tilos


Rhodos / Rhodes


Nahe Fourni-Strand Rhodos / near Fourni-beach Rhodes


Insel Saria kommt näher
approaching Saria 


Nächste 3 Bilder: Saria 
next 3 pictures: Saria 




Nächste 13 Bilder: Ostküste Karpathos
next 13 pictures: east coast of Karpathos 














Nächste 7 Bilder: Wanderung in die Berge von Karpathos- Stadt aus. Unter anderem auf den höchsten Berg der Insel: Kali-Limni. 
Next 7 pictures: hike into the mountains starting from Karpathos-town, to the highest peak of Karpathos: Kali-Limni








Erster Strand auf Kreta / first beach on Crete


Nächste 9 Bilder: Insel Koufonisi Es ist eine sehr kleine aber super schöne Insel mit den schönsten Stränden die ich in Griechenland gesehen habe. Dazu gab es eine dramatische Wolkenstimmung und teilweise Regen in den 3 Tagen die ich dort verbracht habe.
Next 9 pictures: Island of Koufonisi. It is a very small but really beautiful island with the most beautiful beaches I have seen in Greece. On Top of that I had some rain and dramatic clouds while I was there for 3 days












Letzter Anlandeplatz für dieses Jahr, mein Kajak überwintert bei netten Leuten in der Nähe
Last landing place for this year, my kayak stays here until next Spring with some nice people