Es ist ja fast Weihnachten und ich möchte mich erst mal entschuldigen, dass das mit dem Blog so lange gedauert hat, sind doch inzwischen schon fast drei Monate vergangen als ich von Kreta zurückkam. Es waren viel Arbeit und auch persönliche Dinge dazwischengekommen.
Inzwischen war Sommer geworden in Tsarevo und gleich am nächsten Tag fragte ich Leute ob sie mein Kajak nach Igneada oder vielleicht sogar nach Istanbul transportieren würden. Die Leute sind ja alle sehr hilfreich hier und so war bald jemand gefunden (mit Reisepass), der mir das Boot zu einem fairen Preis über die Grenze nach Igneada fahren wollte. Nur das Auto schien mir nicht ganz geeignet dafür, und so befestigten wir das Boot auf abenteuerlicher Weise auf dem viel zu kleinen Dach. Über Bourgas ging es zur türkischen Grenze wo die Einreise ohne irgendwelche Probleme klappte und weiter nach Igneada. Dort nachmittags angekommen, und diesmal ganz legal im Land, war erst mal niemand da von den Leuten die ich kannte. So machte ich es mir erst mal alleine gemütlich und wartete bis alle da waren, denn es waren gerade die Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan in vollem Gange. Aber ich wollte mich nicht wirklich lange hier aufhalten und zügig nach Istanbul fahren um meine eigentliche Tour fortzusetzen. Ich bereitete mein Boot vor, mit neuem Bootsnamen versehen, und los ging es am nächsten Morgen. Ich schaute mir noch die Wettervorhersage an, doch diese war, wie sich auch in den nächsten Tagen und Wochen zeigte, nur mit grösster Vorsicht zu geniessen. In Karaburun war erst mal Zwangspause angesagt, der Seegang wurde einfach zu heftig.
Glücklicherweise traf ich hier Sergey mit seiner Familie aus der Ukraine, die aus selbigen Grund hier Pause machten. Zufällig auch auf dem Weg nach Istanbul, nahmen sie mich kurzerhand einfach mit. Mein Kajak war fast genausolang wie ihr Segelboot doch irgendwie bekamen wir es dort befestigt und so ging es am nächsten Tag bei ruhigerem Wetter nach Istanbul und schliesslich in eine sehr schöne Bucht in den Prinzess-Inseln, die Istanbul vorgelagert sind . Nun wurde es aber Zeit, dorthin zu fahren wo ich aufgehört habe: schöne Fahrt in die Ataköy - Marina wo ich wieder freundlich empfangen wurde.
Im Marmara Meer war die Welt noch in Ordnung, zumindest was die Windstärke anbelangte. Es gibt eine Stelle hier, die aussergewöhnlich schön ist: die Küste bevor man in die Dardanellen einfährt, eine herrliche Felsen-Bucht nach der Anderen. Die Dardanellen dagegen sind eher unspektakulär . Ich entschloss mich kurzerhand, nicht an der türkischen Küste entlang zu fahren, sondern baldmöglichst nach Griechenland überzusetzen. Ich versprach mir abwechslungsreichere Landschaften und viele Inseln sowieso. So war dann Bozcaada die letzte türkische Insel die ich angelaufen habe, ganz einsam hier und der Strand für mich ganz alleine. Mit einem etwas mulmigen Gefühl startete ich frühmorgens die 50 km nach Limnos. Das Problem war, dass ich nicht ausklariert habe. Man sagte mir, ich müsste so ausreisen wie ich eingereist war, und das ging ja schliesslich nicht. Ich wollte es nicht riskieren über den Landweg ausreisen zu müssen und so fuhr ich einfach los.
Die Strecke die ich bis Tinos zurückgelegt habe entnehmt ihr bitte der Karte.
Es sind aussergewöhnlich schöne Inseln, besonders die Sporaden im Norden. Ich hätte mir vielleicht mehr Zeit nehmen müssen die Inseln ausführlicher zu erkunden, war aber etwas umständlich mit einem Kajak. Auch wenn die griechische Bevölkerung sehr ehrlich ist, wollte ich mein Kajak und Zelt nicht alleine am Strand zurücklassen. So blieb es meistens bei kleinen Landerkundungen morgens und abends. Erst mal letzte Station war Tinos auf der ich besonders lange bleiben musste. Und da ich sowieso nach Deutschland zwecks Arbeit zurück musste, war der starke Wind der Grund mein Boot hier zu lassen. Danke an Marinus für Deine Hilfe und das Lagern meines Bootes.
Das Problem mit dem Wind in der falschen Jahreszeit
Das Hauptproblem war der ständig starke Wind. Ich habe mich vorher wieder nicht erkundigt, aber was hätte es gebracht? Ich habe nur wenige Monate im Jahr Zeit so eine Tour zu fahren und muss damit zufrieden sein. Auch mit dem hohen Seegang musste ich erst lernen klarzukommen. Wartete ich in Limnos noch drei Tage auf ruhigen Seegang, war er mir entlang der Küste Evias schon zur Gewohnheit geworden. Es ist aber unheimlich anstrengend eine grössere Überfahrt bei ständig hohen Seegang mit Wellen von Zwei Metern oder mehr zu machen. Bozcaada - Limnos: 50 km, Limnos - Efstratios: 40 km, Efstratios - nördliche Sporaden: 70 km, Alonissos - Evia: 60 km. Das sind Strecken die ich nur bei halbwegs ruhigen Bedingungen machen wollte. Doch die Winde werden stärker je südlicher man kommt. Auch wenn man im Windschatten der Inseln fährt und somit kaum Seegang hat, kommt ein Punkt an dem es mir zuviel wurde. Heftige Böen von 9 oder 10 Bft. die von den Bergen herunter kommen, machen ein paddeln fast unmöglich, besonders in den Kykladen. Auf Tinos , 20 Meter über der Küste mass ich einmal 54 Knoten Wind, das sind fast 11 Windstärken ! So blieb mir nichts anderes übrig auf die wenigen Tage zu warten an denen es mal etwas weniger Wind hatte als üblich.
Die Leute
Ich möchte hier mal die Gelegenheit nutzen mich bei den Menschen zu bedanken die mir ans Herz gewachsen sind. Die Griechen scheinen, vor allem dort wo sich der Tourismus noch nicht so stark ausgebreitet hat, sehr freundliche und hilfsbereite Menschen zu sein. Wenn ich wegen starken Windes nicht weiter konnte, hatte ich ja die Gelegenheit die Gegend und das Land näher kennen zu lernen.
Ganz im Besonderen waren das die Leute vom Dorf Skandali , Limnos bei denen ich täglich eingeladen war, die Leute die am Strand von Apostoli, Evia waren und mir spät Abends noch Essen brachten, Sotiris und seiner Familie aus Athen mit denen ich auf Evia zusammen gecampt habe, die Leute aus Vathy, Tinos die mir erlaubten in "ihrer" Kirche zu übernachten, Marinus mit seiner Frau und Kindern die eine Wasserhüpfburg auf Tinos betreiben und mir halfen mein Kajak für 3 Wochen zu lagern, das gesamte Dorf Karkinagri, Ikaria wo ich mich mehrere Tage einfach nur zuhause gefühlt habe, ein Engländer vom Strand auf Tilos, der mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf geht, die Frau auf Karpathos , die mich eine Woche lang an "ihrem" Strand willkommen geheissen hat, ... und viele andere schöne Begegnungen zwischendrin, die ich nicht missen möchte. Es sind die Begegnungen, die über so manche Abschnitte der Tour hinweghelfen, wo man sich denkt, warum man das überhaupt macht.
It is almost Christmas and I want to apologize that it took me so long to continue my blog, since three months passed I came back from Crete. I had a lot of work and personal issues to handle with.
It became summer in Tsarevo when I arrived back from Germany. Soon later I started asking people for transporting my boat to Turkey, Igneada or even Istanbul maybe. The people here are nice and helpful and shortly after I found someone with valid passport who was willing to do this job for me for a fair price. Only his car didn't seem right to do the drive with my kayak on his roof, it seemed far too small. Going first to Bourgas, where his passport was lying in his apartment we went to Igneada crossing the border easily and without any problems. When we arrived there, nobody I knew was there, so I made myself comfortable and waited until all came back. A lot of festivities were going on here because of the end of the Ramandan was celebrated everywhere. The thing was that I didn't wonnna spend too much time here, instead I wanted to go to Istanbul quickly where I stopped last time. I prepared for my trip and also put a new name on my kayak. I was looking up the weather forecast for the next days, before I started in the next morning but it seemed that they are not accurate at all. Some days later I had to stop in Karaburun because the sea condition just became to difficult to handle.
Fortunately I met Sergey here with his family from the Ukraine. They stopped here for the same reason I did . Accidentally they had the same destination then I and couldn't say no when they offered me to go with them. Their boat was not much longer then mine and it was quite some work to fix it on deck of World, how his boat was named. It was a bumpy ride to Istanbul and further to the Princess-Islands, but interesting and really nice also to go with these great people. I haven't been on a sailboat since many years, when a friendly english couple took me from Grenada to Panama on an unforgettable trip I still remember very well! (Hi Andy and Maggie).
It was time for me to paddle back to Istanbul into the Ataköy-Marina on a beautiful day, welcomed by the same people I said good bye last Spring.
Can you imagine how good it felt to start exploring new territory from now on. The Marmara-Sea was still easy to paddle, no sign of the strong winds I had later in the Mediteranean. There is a place here at the beginning of the narrow passage, called the Dardanelles, beautiful rocky coast and lonely bays with sandy beaches. The Dardanelles itself are not as spectacular although has some nice spots too. Here I have decided not to continue along the turkish coast down south, but going right to Greece instead. I imagined a more diverse landscape and more islands. Bozcaada was my last place in Turkey and camped on a beach I had for me all alone. I started with a uncomfortable feeling over to Limnos which lies about 50 kilometers away, because I didn't check out from Turkey. Someone in Istanbul told me that I only can check out the same way I entered this country , which is over land, and that was not an option for me. I didn't wonna take the chance to be forced to leave over land and just left towards the sea.
Please look up the map I created for the route I went to Tinos.
The Greek islands are stunningly beautiful, especially the northern Sporades. I probably should have spend some more time on the islands to explore them, but it was not practicable in most cases. I just didn't wonna leave my kayak alone on the beach together with my camp, although I felt that greek people are very honest. I usually looked around and explored the near land in the morning and the evenings. Last destination on this leg was Tinos where I had to stay a long time because of strong winds. I had to go back to Germany for work anyway, and thought that the wind in September is less then now , it was a reason to leave my boat here, thanks to Marinus for your help to let me store Noatun for some weeks with you.
The problem with the wind in the wrong season
The main problem was the constant strong winds at this time of the year. I made the same mistake and didn't get information about the conditions I was going to paddle in. But what would have been the difference? I only have a certain time of the year to do this trip and have to be ok with its conditions.
I also had to get used to a bigger sea and higher waves. When I was waiting in Limnos for three days to have better conditions , I was used to those conditions later on the coast of Evia more easily. But still, it is exhausting to paddle a longer distance in conditions with high seas, waves 2 meters high or more. Bozcaada - Limnos: 50 kilometers , Limnos - Efstratios: 40 km, Efstratios - northern Sporades: 70 km, and Alonissos - Evia : 60 km. These are distances I wanted to wait for much gentler seas. But winds become stronger the more south you go. And also if you paddle in lee of the islands where you have almost no waves there comes a point when it gets too much . Strong gusts of 9 or 10 Beaufort which come down from the mountains are usually stronger then the original wind and make paddling almost impossible. In Tinos, about 20 meters above the shore, I once measured 54 knots of wind in a gust, which is almost 11 Beaufort! Thats why I couldn't do anything then wait for the few days, where conditions were gentler then normal.
The people
I want to have the opportunity here to say thank you to all the people I met and become friends with me. Especially where tourisms didn't spread so much, greek people seem to be very friendly, warm and helpful. When I had to wait on land because of too much wind I had the chance to explore the land and the surroundings closer.
Thanks to the people from the town Skandali, Limnos where I was invited every day, the english lady with her greek family who stayed on the beach in Apostoli, Evia bringing me food late in the evening, Sotiris and his family from Athens I camped with on Evia further south, the people from Vathy, Tinos who let me stay and camp in "their" church in a peaceful location, Marinus with his wife and kids who had a watersport-place on Tinos and who helped me to store my boat for some weeks and much more they have done, the whole town of Karkinagri, Ikaria especially Pedro where I felt home just like that, an english man on some beach on Tilos, I strangely can not forget, and a woman near Karpathos- town, where I was welcomed to stay on "her" beach one week long... and many more wonderful nice people along my journey I don't want to miss.
Das Boot der Ukrainer, nur 2 Meter länger als meines, in Karaburun, Türkei The boat from the Ukrainians, only 2 meters longer then mine, in Karaburun, Turkey |
Die neue Brücke am Anfang des Bosporus the new bridge at the beginning of the bosporus |
selbe Brücke/same bridge |
Istanbul |
Istanbul |
schöne Bucht in den Prinzessinnen-Inseln beautiful bay in the Prinzess- islands |
auf meinem Weg zurück nach Istanbul von den Inseln on my way back to Istanbul from the islands |
Gefängnissinsel Imrali, im Marmara-Meer, streng bewacht prison-island Imrali, Marmara-sea, very secured |
kleine "Strand"- Werften im Marmara-Meer small "beach"-shipyards, Marmara-sea |
praktische Müllrutsche, Marmara handy Trash-Slide, Marmara |
Insel Marmara im Marmara-Meer, herrlich einsame Bucht island Marmara in the Marmara- sea, wonderful lonely bay |
dank meiner neuen wasserdichten Kamera: tausende Quallen unter meinem Boot thanks to my new waterproof camera: thousands of jellyfish under my boat |
Beginn der äusserst schönen Küste im Marmara-Meer beginning of the outstanding beautiful coast in the Marmara-sea |
das Ende dieser Küste mit der schönsten Bucht, mein Camping-Spot the end of this coast, has the most beautiful bay, camped here |
Nächste vier Bilder: Dardanellen, an manchen Stellen wie an der Ostsee next four pictures: Dardanelles, in some places like in the baltic sea |
Eingang der Dardanellen vom Mittelmeer, viel aufregender Schiffsverkehr entrance to the Dardanelles from the Mediteranean, a lot of exciting ship-traffic |
Letzte türkische Insel Bozcaada, habe mich nirgends so einsam gefühlt wie hier last turkish island Bozcaada, never felt so lonely as here |
Auf der Überfahrt und kurz vor Limnos crossing to Limnos |
gelandet bin ich noch am Strand , nach 3 Tagen hat der Wind viel Seegrass angeschwemmt I landed on the beach, but with 3 days of strong wind came a lot of seaweed too |
manche Strände sind so steinig, dass ich mir ein Bett aus Seegrass für mein Zelt machen musste some beaches are so stony, that I have to put seagrass for my tent underneath |
Efstratios |
Mitten auf dem Weg zu den Sporaden in the middle of my way to the Sporades |
Nahe den Sporaden near the Sporades |
Insel Piperi, verboten zu landen, gibt auch keinen Strand island Piperi, forbidden to land, but no beach anyway |
Nach 70 km paddeln auf Psathoura gelandet. Piperi links, und Gioura rechts im Hintergrund after 70 km paddling landing on Psathoura. Piperi left and Gioura right in the background |
Psathoura |
Psathoura |
einziger Strand an der Ostküste von Gioura only beach on Gioura east coast |
Bucht Ostküste Kira Panagia nice bay on the east coast of Kira Panagia |
Dieses und nächste Bilder: Paddlerparadies nördliche Sporaden this one and next pictures: Paddlers paradise northern Sporades |
Küste von Evia, nahe Kimi, von Peristera kommend Coast of Evia, near Kimi, from Peristera coming |
Nahe Kimi / near Kimi |
Camp nahe Kimi / camp near Kimi |
Nächste 5 Bilder: super schöne Bucht und Strand südlich von Kimi. Erreichbar nur von See oder mühsamer und langer Abstieg von den Bergen. Blieb 4 Tage hier, keinen einzigen Mensch getroffen
Next 5 pictures: beautiful bay and beach south of Kimi. reachable only by sea or long and strenuous walk down the mountain. Stayed 4 days here, was alone all the time
Nächste Bilder: Wanderung in den Bergen überhalb dieser Bucht, teils uralte Olivenbäume, herrlich einsame Landschaften
next pictures: hike through the mountains next to the beach described above. quite a few very old olive trees, wonderful and lonely landscapes
letzter Strand auf Evia, Zelten mit den Athenern last beach on Evia, camp with the people from Athens |
Nächste 4 Bilder: schöne Landschaften Evia next 4 pictures: beautiful landscapes Evia |
Winterstürme bringen oft viel Treibholz an den Strand winter storms bring often a lot of driftwood ashore |
Fast jeder Ort hat ihre Kirche, so auch dieser Strand, Andros almost every locality has its own church, Andros |
Andros or Tinos, I forgot |
Vathy, Tinos mit der alten Marmorfabrik Vathy, Tinos with the old marble- factory |
Über Vathy / above Vathy |
Nächste 5 Bilder: Ausflug nach Pirgos next 5 pictures: Pirgos |
Die Kykladen und ihre Katzen! Besonders schönes Exemplar the Kyklades and their cats! A beautiful one! |
Vathy wieder / Vathy again |
Überbleibsel des alten Marmor-Steinbruchs überhalb Vathy Remnant of the old marble quarry above Vathy |
Irgendwo auf Tinos, Zwangspause an schönem Strand somewhere on Tinos . Windbreak on nice beach |
Nahe Tinos-Stadt / near Tinos-town |
Tinos - Town |
überregional bekanntes und bedeutendes Kloster in Tinos-Stadt nationwide known and famous convent in Tinos-town |
Zu starker Wind um zu paddeln to much wind to paddle |
10 Beaufort ! |
Tinos |