Monday, September 17, 2018

Nördliches Italien und die Inseln / Northern Italy and the Islands




Kurz vor dem Start zu meiner zweiten Etappe, wollte ich Euch noch erzählen wie es mir im Juli ergangen war.
Mittlerweile könnte man ja annehmen, dass es überhaupt keine langweiligen Strecken, oder Gegenden gibt, schreibe ich doch immer von den schönsten oder aufregendsten Landschaften.
Dem ist natürlich nicht so. Es kann nicht überall gleich schön sein, und so gibt es Tage, da fährt man einfach durch, um die nächsten Sehenswürdigkeiten zu erreichen.
Auch muss ich einmal etwas über zwei Dinge loswerden, die mich ganz schön beschäftigen und wütend machen. Da ist zum einen das Campingverbot das hier überall gilt und besonders in Korsika auch kontrolliert wird. Und zweitens die Regel, dass man nicht weiter als eine bestimmte Distanz vom Ufer entfernt paddeln darf. Mit beiden Sachverhalten bin ich schon mit den Behörden in Konflikt geraten, aber gerade noch davon gekommen.
Da ist diese ungeheuerliche und kranke Bevormundung des Staates sowie massive Einschränkung in meine Freiheit, mir vorzuschreiben wie weit ich raus paddeln darf und wie weit nicht. Die regional sehr unterschiedlichen Befahrensregelungen werden auch unterschiedlich stark kontrolliert. Doch hat man immer Angst erwischt zu werden. Das führt dazu, dass man, vor allem  beim verlassen einer Insel, ständig Ausschau hält ob sich ein Motorboot nähert oder nicht. Jedes Geräusch eines Motorbootes ist eine Belastung, könnte es doch jemand von der Polizei, oder der Coast Guard sein, bis man schliesslich so weit draussen ist dass man ein sicheres Gefühl hat.
Genau so verhält es sich mit dem Campen. Ich kann Campingplätze, die noch dazu meistens gar nicht in unmittelbarer Nähe zum Wasser liegen, und die damit verbundenen Menschenmassen nicht ausstehen. Jeder Segler hat das Recht vor der Küste zu ankern dort so viele Nächte zu bleiben wie er will, nur als Paddler, der auf einen Strand angewiesen ist, darf dort nicht bleiben. Doch leider ist die Paddler Lobby zu schwach als dass da jemals Veränderungen statt finden werden. Da half dann meistens nur, das Zelt erst dann aufzubauen wenn es schon fast dunkel war und nach Morgengrauen wieder abzubauen.
Diese beiden Sachverhalte haben definitiv die ansonsten schöne Reise ein ganz schönes Stück getrübt.

Doch nun zur Reise: In Anzio hab ich erst mal das Boot klar gemacht und Einkäufe erledigt.  Ich habe mich mit den Leuten dort etwas angefreundet die mich zum Abschied ein paar Kilometer weit begleitet haben. Die ersten paar Tage waren eben diese Tage wo man einfach durch fährt, und dieser Bericht soll sich auf die Inseln konzentrieren. Die Ferien haben gerade begonnen und voll waren die Strände. Ihr wisst ja mittlerweile welche Gefühle das bei mir auslöst...
Es ging also zunächst darum eine möglichst schöne Tour durch die toskanische, korsische und sardinische Inselwelt, zu planen, wobei ich berücksichtigen musste, die Inseln Montecristo, Pianosa und Gorgona auszulassen, ist es doch verboten dort anzulanden. Besonders Montecristo ist streng geschützt und eine Festnahme oder Beschlagnahmung des Bootes hätte ich erwarten müssen.

Giannutri erschien mir eher uninteressant , hab ich dann umrundet und weiter ging es nach Giglio, die mich mit einer traumhaften Wolken- und Nebelstimmung empfangen hat. Das gesunkene Kreuzfahrtschiff ist leider längst beseitigt worden, und die Suche nach einem geeigneten Platz und Strand zum Campen schien hier nahezu unmöglich. Luxuriöse Villen und Strandhäuser prägen die Ostküste und so entschloss ich mich kurzer Hand eine dieser Immobilien für mich zu nutzen.  Der Eigner meiner Villa war nicht da und ich hinterliess natürlich alles so als wär ich nie dagewesen.


Just a few days before my second leg this year, I wanted to tell you what I have done so far in July.
You could think, that I never come through boring  areas, because I never tell you about it. But this is, of course,  not the case. It can't be beautiful everywhere the same way, and I have days where I just go through to reach the next amazing destination. 
I also want to talk about two things, they bother me a lot: The one thing is that camping is forbidden everywhere here, especially on Corsica and the second thing is the regulation about how far I can go  with my boat away from the shore. With both issues I came into conflict with the law but managed to avoid further problems.
There is this enormous sick intervention of a government to regulate things the should not regulate. It should be my freedom to go wherever and how far outside  I want, and I am completely tired of it. Regulations vary from region to region and are enforced differently. But the thing is always the fear of being caught. It leads to a behavior where you always look around for Boats, especially if you leave an island. The bad feeling when you hear a motor boat. until you are far outside and feel save.
The other thing is camping .  Besides the fact that most campgrounds are not directly near the water, I hate them for being noisy and large amounts of people. I can not stand them. While boatmen are able to anchor their boats as long as they want , as a paddler I am depending on a beach to camp, but I am afraid that the paddlers-lobby is too weak to make any changes. The only thing I did , was, to build my camp when it was almost dark. 
Both of these issues have influenced my otherwise beautiful experience this time a lot.

But let me now talk about the journey. In Anzio I made my boat ready for paddling and did some shopping to be ready for the first couple of days. I became friends with some other paddlers there and they accompanied  me with their boats for some miles when I left. The first three days were these days I paddled through to reach a more exciting area. Holidays started in Italy and the beaches were full. You know already what feelings this triggers in me...
The next thing was, to plan a nice and exciting route through all the islands of Tuscany, Corsica and Sardinia. Three islands I had to exclude, because they are forbidden to visit: Montecristo, Pianosa and Gorgona. Especially Montecristo is strongly protected and guarded and the risk was high to be arrested or to pay a high fine when I would have landed.
Giannutri seemed not special to me and for that continued to Giglio and arrived there in the late afternoon. Arriving there a beautiful and dramatic mixture of fog and clouds awaited me. But finding a good place for camping was almost impossible. Luxury villas and beach houses everywhere and even the beaches seemed private to me. The only thing to find some sleep, was, to use one of the villas, not occupied by the owner that time. Of course I left everything like I was never there. 

Porto Ercole


The long beach of Tombolo di Feniglia

Giannutri from East

Giglio, the East Coast

beautiful Giglio

dramatic scenery with fog and clouds over Giglio


from the upper town of Giglio

On my way to Elba

Clouds over the mountains of Corsica. Elba to the right

South coast of Elba


Nachdem ich noch Elba sucht hatte und auch ein paar Tage blieb, war ich bereit für die Überfahrt nach Korsika. Die Fahrt nach Korsika verlief im Grunde eher unspektakulär, sieht man mal von zahlreichen Fähren ab und der Tatsache dass es den ganzen Tag lang geregnet hat. Doch dort angekommen kam allmählich die Sonne wieder zum Vorschein und eine wilde und menschenleere Küste ganz ohne Hotels und sonstigem touristischem Einrichtungen kam zum Vorschein. Fast die ganze Ostküste Korsikas besteht aus einem einzig langen Strand, der zu meiner Überraschung fast menschenleer war. Doch von Langeweile keine Rede, das Hinterland und die ständig präsenten Berge waren schön anzusehen. Erst im Süden gab es wieder mehr Touristen und spätestens in der Gegend der Strasse von Bonifazio  und dem Maddalena Archipel war es endgültig vorbei mit der Ruhe. Doch hier war der Trubel ganz nach meinem Geschmack. Hunderte oder Tausende von Segelyachten und Motorboote, gross und klein, kreuzten meine Wege. Einige bekannte Yachten hab ich hier zu Gesicht bekommen, wie das grösste private Motorschiff der Welt, Dilbar, und viele grosse Segelboote jenseits der 50 Meter Länge wie die Athos. Die Costa Smeralda ist bekannt auch dafür. Ich fühle mich wohl hier, inmitten einer grandiosen, einzigartigen Inselwelt und den vielen Booten, und könnte gar nicht soviel Speicherkarten mitnehmen wie ich Fotos schiessen wollte.
Auch die Westküste Korsikas hatte viel zu bieten, und man läuft Gefahr, so viele schöne Eindrücke auf einer Tour gar nicht richtig verarbeiten zu können.
Die ursprünglich geplante Umrundung Sardiniens habe ich verworfen, erwarten mich doch noch lange Strecken im Mittelmeer, und irgendwann, hat man auch genug gesehen.


After visiting Elba and staying there for a couple of days, I was ready to cross over to Corsica. Except that many ferries crossed my way and rain the whole day, going there was not very spectacular. When I arrived, the sun came out and I was surprised, that I saw an empty and wild coast. No hotels or other facilities for tourists I found here. Almost the whole east coast of Corsica is one long beach. mostly empty and wild. But the further south I came, and latest in the Bonifazio area and the strait between Corsica and Sardinia with all its islands, calmness and tranquility was gone. But I liked it actually. Hundreds or thousands of other boats, sailing boats and motorachts crossed my way in a beautiful setting, hardly anyone can imagine. The island are extraordinary special and beautiful. No wonder that the Costa Smeralda, the Maddalena archipelago is so famous and popular. The area is full of Super and Mega Yachts One of the biggest one, like the Mega Yacht Dilbar or the sailing ship Athos I found here. I feel comfortable , just spending time to be out in the water, watching the boats, the beautiful islands and all around. I made so many pictures like never before. Boatmen were greeting me and I wondered why, but they have seen me the day before just a couple of islands before. 
It is harder and harder to process  all these impressions, to finally realize what I have seen in these days. 
The west coast of Corsica is just as stunningly and beautiful and I got used to all this scenery and had trouble to find it special, which it is of course. 




coming to Corsica

beautiful rainbow after arriving in Corsica

lonely and beautiful east coast  of Corsica

I love watching these beautiful jellyfish. this one had 40 cm
in diameter

 Entry to one of the two lagoons. East coast.

Cows roam free here on Corsica

near Bonifacio

Cavallo (deutsch) Cavallo (engl.)
Island, privately owned island. 

also Cavallo

entering the archipelago of Lavezzi Islands

Lavezzi

Lavezzi

Razzoli island, Italy

near Palau

going to S. Stefano island

S. Stefano island

somewhere in the archipelago, and next pictures



entering Porto Cervo

the landmark of Capo Figari

incredible Island of Tavolara(engl.)
Tavolara (deutsch)

near Capo Ceraso, Capo Figari in the far

pile of stone, incredible...

Tavolara island. I felt like arriving to some South Pacific
island like the Marquesas Islands

Northeast of Tavolara, Military area. 

in the south of Isola Caprera, abandoned military base?

 Isola Porco
also in the south of Caprera

this and next 3 pictures: Maddalena island.
INCREDIBLE



going through a small channel , Razzoli island

my camp, waiting for calmer weather, Isla di S. Maria



this and next pictures: from a small hill on S. Maria,
incredible view



back in Corsica, near Bonifacio

Upper town of Bonifacio

Bonifacio Harbour

upper Town, Gate

the harbour of Bonifacio
one of the larger Boats, West coast of Corsica

near Punta di Senetosa, also next 2 pictures


where they caught me camping

Corsica is made of mountains

Capo Rosso, and next 2 pictures



going to Scandola, 

The Reserve Naturelle of Scandola
beautiful rock formations , hidden passages, and small bays
(also next 4 pictures)







the small city of Calvi

most relaxed and coolest sailor I have ever seen

town of Barcaggio in the North

Northernmost point of Corsica, with Giraglia island

looked like rocks from the far, but is seaweed instead.
I camped practically at sea...


Auf ging es zu meinen letzten Inseln für ne lange Zeit, Capraia und nochmals Elba, bevor es wieder ans Festland ging. Capraia ist eine nette und gemütliche kleine Insel, ganz ohne Strand, ich musste also im Hafen anlegen und bin auch gleich prompt aufgefallen. Zum Glück hat sich niemand gefragt wie ich hierher gekommen bin. Hier hätte ich auch länger bleiben können. Doch schlechtes Wetter kündigte sich an , und da wollte ich auf Elba sein


Leaving Corsica, I had two islands left on my tour so far, before I go back to the mainland for a long time. Capraia and again Elba. Capraia is a nice and cozy island, without a beach, so I had to go into the harbor to land. I was afraid when the coast guard and harbor master were seeing me, but was lucky that they didn't alsk me from where I came. I could have stayed longer here, but bad weather was approaching and I wanted to be on Elba or the mainland then.



Capraia 
The harbour of Capraia

Elba , the north coast


Portoferraio, main Town on Elba

Portoferraio

No kidding, the harbour security send me
away, because it is dangerous, to approach
the boat. It could move and run me over!
Please look: the boat is still tight and the
passengers having a coffee in town...


Als ich von dem Bau des weltweit grössten privaten Segelboots, "Sailing Yacht A" gehört habe, wollte ich es irgendwann unbedingt selber sehen. Es hatte eine unbeschreibliche Faszination auf mich ausgeübt. Und ich war so aufgeregt, als ich über Marine Traffic (Handy App, wo man sehen kann welches boot sich gerade wo befindet) mitbekommen habe, dass es in der Nähe ist. Wochenlang, eigentlich seit ich in Anzio gestartet war, hat es sich in der Gegend, lange nahe Elba und La Spezia, herumgetrieben, doch immer ausser Reichweite eines langsamen Kajaks. Doch als ich mich Marina di Pisa näherte sah ich in der Ferne einen grauen Klotz irgendwas. Ich wunderte mich, bevor ich eine leise Ahnung hatte. sofort auf Marine Traffic geschaut, und tatsächlich, da kommt meine "A"! Ich paddelte wie wahnsinnig weg von der Küste, sie schien weit draussen an mir vorbei zu fahren, doch dann kam ich immer näher und sah dass sie stehen blieb. Welch ein Erlebnis, eine ganze Stunde blieb ich hier! Zugegeben, auf den ersten Blick gewinnt "A" nicht gerade den Schönheitspreis, doch je näher man kommt und je länger man sie ansieht, desto faszinierender ist diese Megayacht. Was für ein Abschluss dieser Tour.

When I heard from the construction of the biggest private sailing yacht "Sailing Yacht A" some time ago, I always wanted to see her in real some times. She fascinated me tremendously with her design and size. And I was excited when I saw her on Marine Traffic (online application on my cell phone, with the actual position of many boats) that she is in this area . For some weeks or actually since I left Anzio, she was in that area, mostly around Elba and La Spezia, but always moving and out of reach for a slow kayak like me. But when I came to Marina di Pisa, I saw a grey piece of something on the horizon, I wondered what that is and looked up Marine Traffic and yes, my favorite boat is coming closer, but seemed to pass far outside. I paddled like crazy to catch her up, and when I got closer she suddelnly stopped and was just in front of me. You can not imagine how I felt. Almost one hour I spend here. For most people she might not win a beauty prize, but the closer you get and the longer you see her, the more fascinating this ship becomes. 
What an impression at the end of my trip. 







Harbor of Carrara. dramatic clouds

The mountain near Carrara. famous marvel area